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Eiserne Grenze sorgt für Gesprächsstoff
"Hobt's scha gheat? Da Wagner draht an Fülm bei da Emmerichs-
Kirchn." Die beiden Sätze machten bald die Runde durch das
kleine Inzenhof im Bezirk Güssing, direkt an der Grenze zu Ungarn
gelegen und führten zu einigem Aufruhr in der Gemeinde.
Wenige Meter über der Grenze steht besagte Kirche auf
ungarischem Boden, die seit 1980 mit starker burgenländischer
Hilfe vor dem totalen Verfall gerettet wurde, heute in neuem Glanz
auf einem Hügel bei Radling / Rönök (Ungarn) erstrahlt
und zu einem beliebten Ausflugs- und Wallfahrtsort geworden ist.
ALTES MOTIV Das uralte Motiv, wo Liebende sich über Grenzen
hinweg treffen, ist Thema des neuesten Films des Schriftstellers
und Filmemachers Peter Wagner, der diese Idee bereits seit 1989 -
seit dem Fall des eisernen Vorhanges - in sich trug und nunmehr verwirklicht.
"Die eiserne Grenze" ist ein Blick zurück auf
jenes Jahr, knapp vor und nach dem Fall des "eisernen Vorhanges",
der jahrzehntelang Österreich und Ungarn getrennt hatte. Eine
nicht mehr ganz junge, aber immer noch jugendlich wirkende, attraktive
Lehrerin in einem grenznahen Dorf trifft sich regelmäßig
an der Grenze mit einem ungarischen Soldaten.
Als der Zaun verschwindet, brechen sie auch ihre Beziehung
ab und begegnen sich erst anlässlich einer Hochzeit in der Sankt
Emmerichskirche 2004.
Elfriede Jeindl, Vorsitzende des Vereins "Rettet die
Sankt Emmerichskirche" und unermüdlicher Motor des Werkes,
gefällt diese Geschichte nicht und drückt ihren Zorn aus: "Da
haben viele gegen unsere Interessen zur Kirchenerhaltung mitgespielt
und dem Wagner ein Werk ermöglicht, das wir uns sehr genau anschauen
werden". Gerüchte, dass eine ungarische Prostituierte mitspiele,
zerstreut Peter Wagner mit einem Lachen : "Die Lehrerin wird
von der renommierten Schauspielerin, Michaela Galli, gespielt." Christoph
F. Krutzler aus Kemeten, ein Urvieh der Schauspielkunst, ist der
ungarische Grenzsoldat.
DANK Mit einem Team von insgesamt acht Leuten wird zwei Wochen
im Bereich der Kirche gedreht. "Besonders bedanken aber müssen
wir uns bei Bischof Iby, bei seinem ungarischen Kollegen Konkoly
von der Diözese Steinamanger und bei den ungarischen Militärbehörden,
die uns über zahlreiche bürokratische Hürden und gegen
den Willen der örtlichen Kirche hinweg zur Dreherlaubnis verholfen
haben", erzählt Peter Wagner im Gespräch mit
dem KURIER. Das Werk wird aus Eigenmitteln finanziert .Die Uraufführung
ist für das Frühjahr 2004 geplant.
Josef Lang, KURIER, 2003
Artikel über Peter Wagner (Auswahl)
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