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Requiem. Den Verschwiegenen
Ein Versuch über den Widerstand
Unternommen m Beispiel von 12 dem Widerstand gegen das
Naziregime
zugerechneten und ermordeten Personen
aus dem Burgenland,
denen das Gedenken in ihren Heimatgemeinden
bis zum heutigen Tag versagt
wird.
Ein Lesestück von Peter Wagner
Uraufführung am 13. April, 13. April 2000, Produktion: ARGE
Requiem. Den Verschwiegenen; weitere 12 Vorstellungen in Kirchen
betroffener Gemeinden des Burgenlandes
Mit Rudolf Buczolich, Daniela Graf, Georg Kuszrich, Maria Urban
Musik und Solotrompete: Franz Hautzinger; Projektionen: Wolfgang
Horwath;
Regie: Joseph Hartmann

Bis zum heutigen Tag birgt das Thema „Widerstand“ emotionalen
Sprengstoff innerhalb aller Bevölkerungsgruppen. So haben sich
beispielsweise Bürgermeister und Gemeinderäte von über
30 Gemeinden des Burgenlandes bis heute allen Forderungen nach einem
sichtbaren Zeichen der Anerkennung für jene, die ihren Widerstand
gegen das Naziregime mit dem Leben bezahlen mußten, verschlossen.
„REQUIEM. DEN VERSCHWIEGENEN“ ist nur zu einem Teil
der Versuch eines viel zu späten Gedenkens. Zum anderen Teil
wird er die Frage stellen, welchen Stellwert Zivilcourage und Widerstand
in einer Zeit besitzen, in der scheinbar alles möglich ist -
auch der Rückfall in neue alte, politische Muster.
Der Arbeitsgemeinschaft „Requiem. Den Verschwiegenen“ gehören
neben den Künstlern auch die Burgenländischen Volkshochschulen,
die Burgenländische Forschungsgesellschaft, das Volksbildungswerk
für das Burgenland, der Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpfer
sowie die römisch-katholische und die evangelische Kirche des
Burgenlandes an.
Als Mitwirkende konnten u.a. Burgtheaterschauspieler Rudolf Buzolich
und Maria Urban gewonnen werden.
Aus der ersten Pressemitteilung
Requiem für "verschwiegene" Burgenländer
Ein
Theaterprojekt für Widerstandskämpfer kommt in burgenländischen
Kirchen zur Aufführung
Mit dem Projekt "Requiem. Den Verschwiegenen" wollen die
Burgenländische Forschungsgesellschaft, die Volkshochschulen,
das Volksbildungswerk, der Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpfer
sowie die katholische und evangelische Kirche des Burgenlandes auf
einen vernachlässigten und verdrängten Teil der Geschichte
aufmerksam machen. "Es hat im Burgenland während des Nazi-Regimes
nicht nur Mitläufer gegeben, sondern auch Menschen, meist einfache
Leute, die Widerstand geleistet haben", informiert Peter Wagner,
der Autor des Stückes.
Am Beispiel von 12 Widerstandskämpfern aus dem Burgenland,
die ihren Einsatz für Verfolgte, für die Menschlichkeit
und für gelebten christlichen Glauben mit dem Leben bezahlt
haben, will Wagner auf ein "Manko des Gedenkens, das bis heute
existiert", hinweisen. Während es in jedem Ort im Burgenland
ein Kriegerdenkmal gibt, sind es nur zehn Gemeinden, in denen eine
Gedenktafel auch an die gestorbenen Widerstandskämpfer erinnert.
Manko des Gedenkens
Im Zuge seiner Recherchen zu diesem Projekt haben sowohl Peter Wagner
als auch die beiden Kirchenoberhäupter Bischof Paul Iby und
Superintendentin Gertraud Knoll ein Schreiben an alle Bürgermeister
gerichtet, mit der Bitte, den "Namenlosen ein Denkmal" zu
setzen. Der Erfolg hielt sich in Grenzen: Gerade zwei Gemeinden -
Riedlingsdorf und Schachendorf - haben reagiert.
Mit dem Stück "Requiem" soll diesen "Verschwiegenen" aber
kein Denkmal gesetzt werden, wie Joseph Hartmann, der Regie führt,
betont. Das Stück wolle nicht anklagen, sondern das Thema Widerstand
zur Diskussion stellen, erläutert Rudolf Buczolich, der gemeinsam
mit den Schauspielern Maria Urban, Georg Kusztrich und Daniela Graf
auf der Bühne stehen wird. Außergewöhnlich wie das
Stück sind auch die Aufführungsorte: Kirchen im Burgenland.
Premiere wird am 13. April im Dom von Eisenstadt gefeiert.
Eiweck, KURIER

Hut ab
Ich bewundere Peter Wagner. Er traut sich. Mit seinem „Requiem.
Den Verschwiegenen“ wird er für Aufsehen sorgen. Denn
dieses Stück, das diese Woche in Eisenstadt Premiere hat, zerrt
Menschenschicksale auf die Bühne, die Unbehagen auslösen.
Man muss sich das vorstellen: Es werden Schicksale von 12 Opfern
des Nationalsozialismus dargestellt, 12 Menschen, die aus den unterschiedlichsten
Gründen verurteilt und hingerichtet wurden. Das Stück wird
in jenen Orten gespielt, aus denen die Opfer stammen. Und zwar in
den Kirchen. Unten im Publikum sitzen Angehörige dieser „Widerstandskämpfer“ und
Kinder und Enkel derer, die damals zu- und weggeschaut, vielleicht
sogar denunziert haben. Menschen, die die Gerichtsakte, die Wagner
zitiert, noch nie gelesen haben. Hut ab.
Bernhard Ozlsberger, BURGENLÄNDISCHE FREIHEIT

Requiem. Den Verschwiegenen
... Ein Zitat verdeutlicht die Situation des Individuums sowie die
der Gesellschaft in den Jahren des Naziregimes:
„Angesichts des totalen Gehorsamkeitsanspruches der Machthaber
und der auf seine Verletzung drohenden Sanktionen muss jegliche Opposition
im Dritten Reich als Widerstandshandlung gewertet werden – auch
wenn es sich um einen vereinzelten Versuch handelt, anständig
zu bleiben“, schreibt Karl Stadler in seinem Werk „Österreich
1938-1945 im Spiegel der NS-Akten“. Diese fast aussichtslose
Situation des Einzelnen zieht sich durch das ganze Stück und
wird mit Protokollauszügen und Texten herausgearbeitet.
E.M., VOLK UND HEIMAT
Stücke Peter Wagner
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