Die Zeitmaschine – oder
Wer hat Angst vorm Spiel des Lebens?
Eine Inszenierung
Stück und Regie: Peter Wagner
Uraufführung: 11. Juni 1988, Kulturzentrum Oberschützen.
Weitere Aufführungen in Oberschützen, Wien und Salzburg
Darsteller: die Schüler der 1. Integrativen Schulversuchs Österreichs
an einer Regelschule in Oberwart sowie Freunde
Bühne und Kostümentwürfe: Henryk Rys Mossler
Musik: Wolfgang R. Kubizek
Bauten, Kostüme, Bühnendienste: Eltern, Freunde, engagierte
Bekannte des 1. integrativen Schulversuchs ÖsterreichsORF-TV-Aufzeichnung
einer Rumpfversion, Bildregie: Walter Reiss, Studio Burgenland 1988
Entwicklung und Leitung des ersten integrativen Schulversuches
an einer Regelschule, Projektidee und -leitung: Brigitte Leimstättner


Textbeispiel
Im Circus Maximus. René sitzt im Rollstuhl, an ein Kreuz gebunden.
LÖWE I: Jetzt bist du dran, fauch!
LÖWE II: Bursche, ich möchte nicht in deiner Haut stecken, fauch!
RENÉ: Rom brennt, nicht wahr?
LÖWE I: Was sagst du?
RENÉ: Rom brennt, nicht wahr?
LÖWE II: Ist das deine einzige Sorge, Bursche? Dir geht’s ans Leben!
RENÉ: Ich weiß, mir geht’s ans Leben. Es geht allen ans
Leben, irgendwann.
LÖWE I: Wie bitte? Wie werden dicke Bäuche haben, da bist du schon
längst verschwunden aus diesem Leben.
RENÉ: Was sind eure dicken Bäuche schon. Irgendwann werdet ihr
genauso dort sein, wo ich sehr bald sein werde. Ich ersehne mir das Himmelreich,
sonst nichts. Und ich werde bei Gott sein, da werden euch eure dicken Bäuche
drücken und euch schlaflose Nächte bereiten. Vielleicht werde ich
dann sogar eine Träne vergießen vor lauter Mitleid mit euch, wenn
ihr hilflos euren Bäuchen ergeben darniederliegt.
LÖWE II: Der spricht so merkwürdig. Sollten wir ihn nicht gleich
zerfetzen, bevor er weitersprechen kann?
LÖWE I: Lass ihn, ich möchte hören, was er sagt.
LÖWE II: Aber dass du mir ja nicht selbst so ein Christ wirst! Ich warne
dich. Sonst wirst du den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Und dann werde
ich dich zerfetzen müssen.
LÖWE I: Du mich? Ich dich!
LÖWE II: Wird ja nicht frech, ich bin der ältere!
LÖWE I: Na und? Dafür bin ich der klügere!


„Szene IV –KZ.
Diese Szene regt zum Weiterdenken an. Wie es weitergehen könnte. Ihr
Ablauf verläuft ohne Text. Nur mit Musik. Wir werden durch eine Tür
durchgeschoben, wo GAS darübersteht, und wir werden dauern im Kreis durch
die Tür geschoben. Plötzlich kommen wir aus der Tür heraus,
voll mit Blumen, und wir verteilen die Blumen an das Publikum. Ich finde diese
Szene schön, weil man damit zeigen will, dass diese Zeit vorbei ist, schon
wegen der Blumen.“
Daniel 4 E, 10 Jahre alt


„Also die, die das Theater anschauen, die werden staunen, nein, die
werden gar nicht aus dem Staunen rauskommen. Das ist sehr gut. Komplett ist
es auch und sehr schön, und was für eine Arbeit dahintersteckt, das
können sie sich nicht vorstellen.“
Regina, 4 E, 10 Jahre alt

Inszenierungen Bühne Peter Wagner
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