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LADY´S
VOICE
Triptychon posthum
Uraufführung
Musik: Gerhard Lampersberg
Zum Stück verdichtet, choreographiert und inszeniert von Peter
Wagner
Premiere: Mittwoch, 27. Feber 2013 / 20.00 uhr
klagenfurter ensemble, Theater Halle 11, Messeplatz 1
Do., 28. Feber / Fr., 1. März / Sa., 2. März / jeweils
20.00 Uhr
Do. 2. Mai / Fr. 3. Mai / Sa. 4. Mai / So. 5. Mai / jeweils 20.00
Uhr
Karten-Hotline: 0463-310300 oder theater@klagenfurterensemble.at
www.klagenfurterensemble.at
© Fotos: Günter Jagoutz
Nach Texten von Gertrude Stein und Hubert Fabian Kulterer
sowie Bildmotiven von Edvard Munch
MusikaLische Leitung: Alexei Kornienko
Darsteller: Michael Kuglitsch und Bella Ban
In weiteren Rollen: Peter Raab, David Guttner
Musik: Collegium Musicum Carinthia
Sängerin: Waltraud Russegger
Remix: Herwig Zamernik
Eine Produktion des klagenfurter ensemble
Bühne, Licht, Videos: Peter Wagner

Stückeauswahl Triptychon: Alexander Doent
Organisation und PR: Gerhard Lehner, Maja Schlatte
Regieassistenz: Mercedes Springer
Bühnentechnik: Daniel und Gottfried Lehner
Grafik: Eveline Rabold
Sprecher/innen:
Elena Denisova, Brigitte Deutsch, David Guttner, Marilene Novak,
Mateja Sustersic, Peter Raab
Instrumentalist/innen:
Gottfried Isopp – Trompete, Marko Jurecic – Schlagwerk,
Wiktoria Kaminska – Klavier, Simon Pibal – Klarinette,
Lorenz Pichler – Flöte, Alenka Piotrowicz – Cello,
Gilbert Sabitzer – Saxophon
Die Gespenster im Tonhof des
Gerhard Lampersberg
Mit bem „Triptychon posthum Lady´s Voice“
gelang dem klagenfurter ensemble eine Beschwörung der psychischen
Welt des Kärntner Komponisten, Dichters und Mäzens.
Klagenfurt Das eine war die soigniert-noncalante
Atmospähre eines Adelssitzes am Lande, wo sich die Hausleute,
Gerhard und Maja Lampersberg, so unauffällig bewegten, als
gehörten sie zum Inventar. Das andere waren die Götter
und Dämonen, unter deren Einfluss der Komponist und Dichter
sein Lebetag stand. Wenn Michael Kuglitsch in der Theaterhalle 11
zu Beginn des Triptychons „Lady´s Voice“ vor einem
Gazevorhang seine Pantomime zelebriert, so kann man, wenn man den
gealterten Gerhard Lampersberg gekannt hat, auf das junge Genie
schließen, unter dessen (beileibe nicht ungefählichem)
Bann ein wichtiger Teil der neueren österreichischen Kulturgeschichte
gestanden ist. In den Kulissen des Tonhofes gibt es um mitunter
zerstörende Leidenschaften, um seelische Athropophagie. Die
Abgründe sind von Thomas Berharnd mit entsprender dämonischer
Akribie dokumentiert.

Muse, unerreichbares Objekt der Begierde und Todesbotin: Isabella
Ban mit Michael Kuglitsch im grausamen Duett (Kärntner Tageszeitung)
Es ist der ke-Produktion unter der Leitung von Peter Wagner nicht
hoch genug anzurechnen, dass hier, zur betörend schönen,
zugleich aber verstörenden Musik Lampersbergs – zwischen
Sakralität und Übermut chargierende Töne –
dessen berstende psychische Welt erahnbar gemacht wurde. Wie eine
Geistererscheinung aus wer weiß welchem surrealen kollektiven
Traum der Tonhof-Gesellschaft in die Gegenwart teleportiert, Bella
Ban als „Lady“, kühles, unerreichbares Objekt der
Begierde, grausame Muse und (tückisch) fürsorgliche Betreuerin
des ihr hilflos ausgelieferten Genies; eine beängstigende Evokation.
Etwa das Bild des um einen Doppler Rotwein schmachtenden Dichters
oder die dunkle Karikatur des Archetpypus der Pietà, nach
Texten des Kärntner Dichters und Word-Alchimisten Hubert Fabian
Kulterer. Peter Raab mit Hackebeil und David Guttner erscheinen
offensichtlich als Vollzieher eines psychischen Gerichtsurteils.
Die Voliere der Vogelstimmen
Wie eine ganze Voliere von Vogelstimmen, die Stimme der nur als
Schatten sichtbaren Sängerin Waltraud Russegger, außerirdisch
ihre Lach-Koloraturen zum Spiel auf der Bühne. Außerirdisch,
von einer verführerischen Esoterik Gerhard Lampersbergs Musik,
dargebracht vom Collegium Musicum Carinthia unter der Leitung von
Alexei Kornienko. Ein Abend für Leute, die an Gespenster glauben.
bks (Bertram Karl Steiner), Kärntner
Tageszeitung, 1. März 2013

Abgründe unter der Idylle des Maria Saaler Tonhofes (Kärntner
Tageszeitung)

Technisch aufwändige Traumbilder nehmen den Zuschauer bei
mystischer Musik in die Gedankenwelt (Neue Kronenzeitung)
Hinter dem unsichtbaren Zaun
Ein paar Noten von Gerhard Lampersberg, Textzeilen von Gertrude
Stein und Hubert Fabian Kulterer, Bilder von Edvard Munch und Schauspielkunst
verdichten sich in der Klagenfurter Theater Halle 11 zu einer spannenden
Reise in das Innerste eines Mannes, zu seinen weiblichen Stimmen.
In die Spannung einer Uraufführung schaut er durch den Vorhang,
tritt vor – und kaut Zuckerln. Plötzlich zuckt er zusammen:
Er hört seine weiblichen Stimmen, fünffach, zeitversetzt,
in vielen Stimmungen – die mystischen Frauen als Schattenrisse
auf Stoffbahnen. Dann erscheint sie, stumm, elegant, ruhig, auf
einer Bank sitzend – ebenfalls projiziert. Doch die Kugel,
die das Traumbild rollt, kommt im Leben an. Bei ihm. Immer mehr
lässt er sich auf seine Anima ein, wird abhängig. Um die
Sucht zu stillen, um Wein aus ihrer Flasche zu kriegen, macht er
sich lächerlich, verletzlich.
Im zweiten der drei nicht wirklich zusammengehörenden, aber
miteinander zu verstehenden Teile, fordert seine vielstimmige Anima,
„hinter die Latten eines unsichtbaren Zaunes“ zu blicken.
Beim Tanz, bis zur Kreuzigung und zur Pietà sucht er Schicksal
und Sinn.

Der letzte Vorhang eröffnet Liebe, Nestbauen fürs Heimkino.
Doch Lampersbergs Musik und die Bilder Munchs enden im „Schrei“.
Erst der über dem Grab des Gescheiterten leuchtende Mond stimmt
versöhnlich.
Ein fesselnder Abend, für den Peter Wagner fast stumme, körpersprachlich
überzeugende Darsteller – Bella Ban und Michael Kuglitsch
– und technische Rafinessen inszenierte, samt mystischer Musik
(unter Alexei Kornienko). Die Traumreise auf der „Tonhofspur“
ist buchbar bis 5. Mai.
Ch. N. Kogler, Neue Kronenzeitung, 1. März 2013

Ö1-Kulturjournal,
Beitrag von Barbara Frank, 28. Feber 2013
Poetisches
Flechtwerk
Gerhard Lampersberg liefert den Sound, C. G. Jung den Leitfaden:
In "Lady´s Voice" gehen Mann und Frau durch die
Hölle und dem Ende entgegen.
Am Anfang war er mir so was von unsympathisch",
erzählt Peter Wagner. Der burgenländische Regisseur liefert
mit dem Triptychon "Lady´s Voice" den Auftakt für
das große Gerhard-Lampersberg-Projekt (siehe rechts) und hat
sich dafür intensiv mit dem Komponisten, den er nur aus Ton-
und Filmdokumenten kannte, auseinander gesetzt. Anfängliche
Irritationen über Lampersbergs "leicht distinguierte Sprache"
oder dessen Auftreten (unter anderem in Knickerbockern) wichen bald
einer Wertschätzung des Künstlers: "Seine Musik,
eine Art gemäßigte Zwölftonmusik, ist ebenso komplex
wie reduziert und bietet viele dramatische Anknüpfungspunkte.
Da ist meine Achtung vor ihm sprungartig gestiegen."

Drei bisher unaufgeführte Stücke des Komponisten wird
Wagner nun auf Einladung des "klagenfurter ensembles"
zur Musiktheaterproduktion "Lady´s Voice" verflechten.
Und es wird wohl ein höchst komplexes Unternehmen: 17 Personen
sind auf der Hinterbühne im Einsatz, darunter das "Collegium
Musicum Carinthia" unter Alexei Kornienko sowie mehrere Sprecher.
Sie alle werden ihren Schatten auf die eigentliche Bühne werfen,
selbst die Musik soll im Schattenriss visualisiert werden.
Überhaupt dient die Technik als Illusionsverstärker: Unter
anderem werden vier Kameras im Einsatz sein. Und "Fuzzman"
Herwig Zamernik wird die Musik der drei Lampersberg-Stücke,
deren reine Spielzeit gemeinsam 25 bis 30 Minuten beträgt,
live abmixen und den beiden Schauspielern als (zusätzlichen)
Soundteppich zu Füßen legen.
Auf diesem Teppich wandern Bella Ban und Michael Kuglitsch rund
siebzig Minuten einen poetischen Leitfaden entlang, den Wagner im
"Anima"-Begriff von C. G. Jung gefunden hat: "Aus
allen drei Stücken hört man den weiblichen Aspekt und
die tiefe Frauen-Prägung des Mannes heraus", so Wagner.
Konkret schaut das so aus: In Teil eins (Text: Gertrude Stein) dringt
eine Frau ins Leben eines Mannes ein. Im zweiten Teil (Text: Hubert
Fabian Kulterer) geht sie mit ihm durch die Hölle beziehungsweise
durch die Menschheitsgeschichte. Und im dritten Teil (nach Bildern
von Edvard Munch) richten sich die beiden im bürgerlichen Wohnzimmer
ein und schauen gemeinsam ihrem Untergang entgegen.
Marianne Fischer, Kleine Zeitung, 20. Feber 2013, Vorbericht

Zur Inszenierung
(Auszug)
Das Triptychon als Form und poetischer Leitfaden der 3 Lampersberg-Stücke
Sowohl die klassische als auch die moderne Form des Triptychons
(von van Eyck, Bosch und Dürer bis zu Dix, Beckmann und Kokoschka)
präsentieren die Splittung eines Motivs in einem quasi entwicklungsdramatischen
Zusammenhang. Man kann ein Triptychon von allen Seiten her lesen,
aber man wird doch springen und die Schnitte bzw. Schnittstellen
erkennen müssen. Allerdings legt die Dreiteilung als solche
auch die Analogie zu den Akten des Dramas nahe.
Sieht man davon ab, dass Gerhard Lampersberg den Stücken Genrezuweisungen
wie Opera, Ballett und Pantomime erteilt, so sind
zunächst kaum formale, musikalische oder inhaltliche Gemeinsamkeiten
der drei Werke erkennbar, die ihre Zuordnung zu einem geschlossenen
Werk, wie es das Triptychon per se darstellt, rechtfertigten. Auch
die ähnlich gelagerten, kammermusikalischen Besetzungen erfüllen
das Kriterium, in drei Teilen ein Werk zu sein, nicht: das posthum
intendierte musikdramatische Werk – und sei es auch nur eines
in drei unterschiedlichen musikalischen Erzählungen - ist trotz
der gezielten Zuordnung des Komponisten zu bekannten theatralischen
Gemeinplätzen nicht automatisch erkennbar. In den Partituren
fehlt auch jeder Hinweis auf eine figurale oder dramatische Ausgestaltung
oder Entwicklung. Anders als in den meisten musikdramatischen Werken
verweigert uns der Komponist jede Regieanweisung, sieht man von
einigen wenigen Anmerkungen in „Ladies´ Voices“
ab, die eine sehr frei zu gestaltende musikalisch-dramatische Entwicklung
zwischen den Stimmen und der Musikführung nicht nur erlauben,
sondern explizit nahelegen.

Man muss daher tiefer hineinwandern in den poetischen Leitfaden
der drei Stücke, um ihre innere Verwachsenheit zu erkennen.
Spätestens dort wird ihr sentimentaler Fährtenleger –
und man möchte vermuten: der des gesamten Lampersberg-Werkes
– evident: es ist Lady´s Voice, nicht so sehr
als tatsächlicher stimmlicher Ausdruck denn als Bezeichnung
des poetisch-existenziellen Atems und der tiefen Frauen-Prägung
des Mannes, seiner Anima, der „im lebenden System eingegrabenen
Erbmasse“ (C.G.Jung!).
Die sprachliche Aufteilung des Gertrude Stein-Textes „Ladies´
Voices“ legt nahe, dass Lampersberg mit dem C.R., also dem
Curtain Raiser, eine eigene männliche (Sprecher)Figur
meinte, obwohl „Curtain Raiser“ im strengeren Sinn eine
Art Vorspiel im (englischen) Theater bezeichnet. Somit wäre
sie die einzige konkret vorhandene, per Namensbezeichnung ausgewiesene
Figur sämtlicher drei Stücke. Die Inszenierung, der der
Regisseur durch den von ihm unterstellten Anima-Leitfaden den Titel
„Lady´s Voice – Triptychon posthum“ gegeben
hat, greift dieses von Lampersberg singulär geworfene Hölzchen
auf und entwickelt das Stück rund um einen Curtain Raiser,
der von der Allegorie zur Person mutiert ist, wenn auch in der Schablone
seiner theatralischen Begrenztheit. Wir sind geneigt, diese Figur
als die Schablone des Komponisten selbst zu verstehen: Er öffnet
seiner in mehrfachen Stimmen und Stimmungen sprechenden Anima
den Vorhang, hinter dem sie aber gleichwohl die eine, in viele Stimmen
aufgefächerte Stimme bleibt. Damit liefert sie einen klaren
Verweis auf die schwebend-poetische Kraft des weiblichen Nachhalls
in der Seele des Mannes, der wie das Echo einer vergeblichen Suche
nach dem Eigenen, also als Ausdruck der latenten Melancholie des
Mannes übrig bleibt.

Bild 1: Ladies Voices - Opera
Text: Gertrude Stein
Legt die Sprachanordnung des von Gertrude Stein als „Play“
bezeichneten Textes keine bestimmte Stimmenaufteilung nahe, so hat
Gerhard Lampersberg das von ihm als opera etikettierte Werk auf
eine frei sprechende männliche und fünf sowohl frei als
auch notiert sprechende weibliche Stimmen verteilt, um die dialogische
Struktur des Textes zu betonen. In unserer Inszenierung werden sie
Stimmen bzw. Schatten ihrer Interpretinnen bleiben, um durch die
vermeintliche Entkörperung und Reduzierung auf das rein akustisch
rezipierte und nur im Schattenriss figurative Sprechen eine Atmosphäre
der Unwirklichkeit und existenziellen Rückbezüglichkeit
auf die zentrale Figur, den Curtain Raiser, zu erzeugen.
„Ladies´ voices give pleasure“, sagt er eingangs,
um nach der Hauptkaskade jenes von Stein gemeinten „There
ist always a story going on“ zwischendurch eher unfreiwillig
zu fragen: „What are ladies voices.“ Die Antwort geben,
wenn überhaupt, die Stimmen der Frauen selbst. Sie haben uns
den Eingang auf das Drama des Mannes eröffnet, der hier als
Vorhangöffner agiert und damit nicht nur sich selbst eine Türe
aufgeschlagen und die Reise in sein Inneres begonnen hat. Schon
hat sich seine weibliche Seite Platz in seinem Reich verschafft,
ob ihm das nun gefällt oder nicht: hier beherrscht er den Raum
längst nicht mehr, den er verwaltet und der in diesem Falle
das Theater selbst ist, die Arena seiner existenziellen Spiegelung.

Bild 2: Ziffern - Pantomime
Text: Hubert Fabian Kulterer
Schon der zweite Vorhang wird nicht mehr von ihm, dem Curtain
Raiser geöffnet, sondern von der Frau, die sich auf der
Bühne seines Selbst eingefunden hat. Sie ist es, die seinen
Aufbruch in die Welt initiiert, der mit der Forderung seiner Anima
nach dem Blick hinter die Latten eines unsichtbaren Zaunes beginnt.
Damit hat das Drama seiner Erkenntnissuche begonnen, die ihn –
als Täter und Opfer zugleich - in Masken und Kreuzigungen,
in seine Schicksalsfügungen und das Wissen um Vergänglichkeit
und Tod im unumkehrbaren Ablauf des vermeintlich Zähl- und
Bezifferbaren führen wird.
Ist die musikalische Struktur des Stücks bzw. seiner sechs
Einheiten dem Pantomimischen bereits verhaftet, so treiben die Strenge
und Knappheit des von den Stimmen rezitieren Textes den Curtain
Raiser als Gast im Gastraum seines privaten wie öffentlichen
Tuns in einen rasenden Ablauf seiner Metamorphosen und Wandlungen
zwischen Aufbruch und Katastrophe. Am Ende sitzt er als gefallener
Held hilflos in den Fängen eines Schicksals, das er nicht versteht,
gehalten alleine von den Armen einer Frau, die sein Drama begleitet
hat, als rächende Göttin genauso wie als seine Zuträgerin,
Krankenschwester und Pflegerin.

Bild 3: Dance of Life – Ballett
nach Motiven von Edvard Munch
Der dritte Vorhang, der geöffnet wird, erzählt vom Scheitern
der bürgerlichen-romantischen Liebe. Des ursprünglichen
Curtain Raisers Anima ist nun tatsächlich seine ihm angetraute
Frau, die den gefallenen Helden nach dessen Abstürzen und Katastrophen
wieder aufgerichtet und ins Leben zurückgeholt hat, in ein
bürgerlich-beschaulich zurecht gerichtetes Leben, das sich
mit den schmucken Ausformungen eines Wohnzimmers begnügt, in
dem die Weltbetrachtung fortan dem Genuss einer Art von Heimkino
gleichkommt. Hier ist jede eigene Regung, jeder eigene Gedanke,
jede eigene Aktivität obsolet, weil in häuslicher Selbstzufriedenheit
festbetoniert.
Das aber wird sich rächen. Schon die Bilder Munchs, mehr aber
noch die von Lampersberg gewählte Dramaturgie der einzelnen
Bilder und ihrer Abfolge lassen keinen Zweifel am Ausgang einer
Hoffnung, die Liebende in ihren Anfängen hegen, ehe sie in
den Katastrophen gesellschaftlicher Inakzeptanz und eigener Ängste
und Zweifel verkommen. Jahrzehnte nach Munch wird Sartre sagen:
„Die Hölle, das sind die anderen.“ Lampersberg
holt mit Munch die Hölle in jeden einzelnen zurück, macht
ihn zum Fremden in sich selbst und stellt am Ende über den
letzten Schrei der scheiternden Existenz einen Mond, der über
der spiegelglatten Fläche seines Grabes schimmert.
Peter Wagner, Feber 2013



Inszenierungen Bühne Peter Wagner
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