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DAS
GROSZE SCHULTHEATER
Theaterstück von Siegmund Kleinl - Uraufführung
Gesamtkonzept, dramaturgische Bearbeitung und Regie: Peter Wagner
Uraufführung: 20. Oktober 2010, Kulturzentrum Eisenstadt
Mitwirkende: Thomas Freudensprung, Sabrina Rupp;
Maddalena-Noemi Hirschal, Christoph Schechinger (Stimmen); SchülerInnen
und ProfessorInnen des Gymnasiums Wolfgarten sowie Gäste aus
anderen Schulen.

Thomas Freudensprung als charasmatischer, grenzgängerischer
Lehrer LÖSER

und als Direktor - hier mit einem echten Administrator (Harald
Straßl)
Theater-Kritik
Eine Lehrstunde
„Tut, was ihr wollt, aber wollt, was ihr tut!“ –
das starke Zitat im Zentrum von Siegmund Kleinls Stück „Das
große Schultheater“ wurde auf der Bühne des Eisenstädter
Kulturzentrums von der Stimme des Lehrkörpers begleitet: „Ruhe
jetzt!“ Es sind die täglichen Kontraste des Schul-Lebens,
die der Lehrer und Literat Kleinl mit Regisseur Peter Wagner, mit
Schülern und Professoren der Diözese in Szene gesetzt
hat. Doch es wäre zu einfach – und es wären nicht
Wagner und Kleinl -, würde hier nur Kritik an einem System
geübt. Hier passiert viel mehr. Es gerät etwas in Bewegung.
Die dichte Handlung wird dabei nicht nur getragen von den Hauptdarstellern
– Thomas Freudensprung und Sabrina Rupp -, sondern vor allem
auch vom stimmgewaltigen Kräftemessen des Lehrer-Schüler-Orchesters.
Filmsequenzen und Gesangseinlagen in einer schlauen Bühneninstallation
vergessen nicht, das Publikum mitzunehmen. So funktioniert es auch,
ganze Schulklassen bei Laune zu halten, ja regelrecht aufzuwühlen.
Im humanistischen Sinn, gewissermaßen. Es wäre schade,
würde das große Theater keine Wiederholung erfahren.
Wolfgang Millendorfer, BVZ

Sabrina Rupp (Jg. 1987, 2010 Abschluss der Schauspielausbildung
in Wien) als Schülerin ELISA
Siegmund Kleinls kluger, wuchtiger und kämpferischer Theatertext
„Das große Schultheater“ ist ein großes
humanistisches Plädoyer: Es tritt für den nicht nur behaupteten,
sondern konsequent gelebten offenen Umgang jener Protagonisten untereinander
ein, die das gegenwärtige System Schule füllen und ausmachen.
Die einst unhinterfragbare Institution Schule ist heute genauso
dem Wirbel einer sich atemberaubend schnell verändernden Welt
ausgesetzt wie fast alles einstmals Unterhinterfragbare. Die Trinität
Lehrer, Schüler, Eltern lebt mit Rissen, die sich nicht länger
übersehen, geschweige denn verheimlichen lassen. Und oft ist
es nichts weiter als die Angst vor den zentrifugalen Kräften
der Zeit, die Lehrer im Gefühl des Überfordertseins resignieren,
Schüler stagnieren und Eltern mauern lässt.
Das Stück sucht nach den Wurzeln eines sich laufend weiteretablierenden
Missverständnisses. Und stellt die Frage, wie die Beziehung
zwischen einander fremd gewordenen zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen
Aufträgen zu retten, mehr noch: wiederherzustellen ist, ohne
dabei in alte autoritäre Muster zu verfallen - zu denen Zuflucht
sucht, wer sich der eigenen Haltung nicht mehr gewiss ist.

In der Garderobe liegt einer ...

Das Gesamtkonzept für die Inszenierung, entworfen vom Autor
und Regisseur Peter Wagner, versucht, zu diesen Fragen offene Perspektiven
vor Augen zu führen, um das Gespräch über das heiße
Gesellschaftsthema Schule und Bildung durch eine anspruchsvolle
und ansprechende Ästhetik reflektiert und beherzt anzuregen.
Die Realisierung wurde in einer fast einjährigen Zusammenarbeit
mit je einer Schule aus Graz, Wien und Eisenstadt vorbereitet. Die
darüber entstandene filmische Dokumentation „Theater
Schule“ liefert eine interessante Bestandsaufnahme mit dem
Versuch von Perspektiven für eine Schule der Zukunft, ohne
dabei den ursprünglichen Theatertext von Siegmund Kleinl je
ganz zu verlassen. So völlig unterschiedliche Schulmodelle
wie eine integrative Gesamtschule (Wien), das Kolleg einer HTL für
grafische Berufe und ein traditionelles Gymnasium haben auf diesem
Wege einen kreativen Beitrag zu einem Projekt geliefert, das sich
nun in der Begegnung von professionellen Darstellern mit orchestriert
eingesetzten Lehrern, Schülern und Eltern auf die Bühne
begibt
Meine Schüler fragen mich immer, ob sie das oder jenes
machen müssen. Ich sage darauf immer: Nein, ihr dürft
...



Abendvorstellungen:
Mittwoch, 20. Oktober 2010, 19.30 Uhr – Premiere
Donnerstag, 21. Oktober 2010, 19.30 Uhr
Schulvorstellungen:
Dienstag, 19. Oktober 2010, 8.30 Uhr
Dienstag, 19. Oktober 2010, 11.30 Uhr
Mittwoch, 20. Oktober 2010, 10.00 Uhr
Donnerstag, 21. Oktober 2010, 10.00 Uhr
Podiumsdiskussion mit Impulsfilm „Theater Schule“
– Dokumentation von Peter Wagner:
Mittwoch, 20. Oktober 2010, 17.00 Uhr




Tut, was ihr wollt! Aber wollt auch, was ihr tut ...





Inszenierungen Bühne Peter Wagner
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