DER
FLUSS - Die Lieder der Lebenden, die Lieder der Toten
Ein orphischer Theater-Essay in 6 gesungenen Sprachen
von Peter Wagner
Musik und Arrengement: Ferry Janoska
AUSSCHNITTE AUF YOUTUBE:
Trailer DER FLUSS
Kad
je Marija Sinka rodila - kroatisch
Dem
Milners Trern - jüdisch
Pinkán
innen, zsuppos házban lakom én - ungarisch
Jek
Sas Kali - roman
I
hob amoi a Ringal ghobt - deutsche Mundart
Farewell
to Shabbat - Szombateste búcsúztato - althebräisch
Ouvertüre
Premiere: 31. Oktober 2013 * 19:30 Uhr
Weitere Spieltermine im OHO:
1., 2., 7., 8. und 9. November 2013 * 19:30 Uhr / 3. und 10. November
2013 * 11:00 Uhr Matinee
KUGA Großwarasdorf: Freitag, 15.11.2013, 19:30 Uhr / Samstag,
16.11.2013, 19:30 Uhr
KUZ Eisenstadt: Freitag, 22.11.2013, 19:30 Uhr
MuTh – Theater der Sängerknaben, Wien: Montag, 25.11.2013,
19:30 Uhr

Gastchöre für den jeweiligen Auftakt zur Vorstellung
Offenes Haus Oberwart
Do., 31.10.2013 / VocaloGRAFic / Oberschützen
Fr., 1.11.2013 / Alsó?ri Énekkar / Gesangsverein Unterwart
Sa., 2.11.2013 / Klapa TOP Güttenbach
So., 3.11.2013 / Kirchenchor Heiliger Martin Schachendorf
Do., 7.11.2013 / Luftgrobmchor Buchschachen
Fr., 8.11.2013 / Kammerlchor / Südburgenland
Sa., 9.11.2013 / Burgenlandi Magyar Kultúregyesület
énekköre / Singkreis des Burgenländisch-Ungarischen
Kulturvereines Oberwart
So., 10.11.2013 / Gemischter Chor Pernau / Pornóapáti
(Ungarn)
KUGA Großwarasdorf
Fr., 15.11.2013 / Ungarischer Chor des Ungarischen Kulturvereins
Mittelburgenland
Sa. 16.11.2013 / Pujanke – Chor Jelka Zeichman-Kocsis / Mittelburgenland
KUZ Eisenstadt
Fr., 22.11.2013 / siehe www.oho.at
MuTh – Theater der Sängerknaben, Wien
Mo., 25.11.2013 / Otvorena srca / Burgenlandkroatischer Chor in
Wien
Mitwirkende:
Barbara Horvath, Eveline Rabold, Sandra Selimovic, Philipp Eisenmann,
Marco Blascetta sowie das „Ferry Janoska Ensemble - Substitut:
Tamás Hompok
Erzähler- und Sprecherstimmen:
Elizabeth Hausmann-Farkas, Barbara Horvath, Helmut Schoretits, Gideon
Singer, Josko Vlasich, Peter Wagner
Video-Technik und Einspielungen: Georg Müllner
- Live-Sound: Otmar Weber - Licht: Alfred Masal - Bauten: Herbert
Polzhofer - Büro: Bettina Benedek – Grafik und PR: Eveline
Rabold & Co - Regieassistenz: Robert Koukal - Produktionsleitung:
Alfred Masal
Organisation Chöre: Karin Ritter - Beratung
mehrsprachiges Liedgut: Sepp Gmasz, Karin Ritter, Marianne Seper,
Jelka Zeichmann-Kocsis, Christiane Fennesz-Juhasz, Georg Kusztrich
Bühne, Licht/Videokonzept und Regie: Peter
Wagner
Eine Produktion des Offenen Hauses Oberwart mit Unterstützung
von Burgenland Kultur und BM.UKK



Musikalische Liebeserklärung
Burgenländische Volkslieder spielen derzeit die Hauptrolle
im Offenen Haus Oberwart. Unter der Regie von Peter Wagner ist im
OHO mit "Der Fluss", einer Theatercollage, eine Art musikalischer
Liebeserklärung an das Burgenland entstanden.
"Burgenland singt" jetzt auch im OHO. Als Rahmenprogramm
treten in Peter Wagners neuem Stück Chöre aus der Umgebung
auf. Bei der Premiere kommen die jungen Stimmen aus Oberschützen.
Ein Streicher-Ensemble hinter einem durchsichtigen Vorhang, darauf
Videoprojektionen und Zuspielungen aus literarischen Texten und
Lebenserinnerungen. Das ist der schlichte theatralische Hintergrund
für Lieder der Kroaten und Ungarn, der Roma, der Roma und Deutschen.
Der Komponist Ferry Janoska hat sie modern und unsentimental arrangiert.
O-Ton Ferry Janoska: "Schon vor ein paar Jahren habe ich recherchiert,
was es da für Volkslieder gibt, da habe ich ja die Idee schon
gehabt, musikalisch etwas in diese Richtung zu machen. Aber ich
habe damals gedacht, eigentlich bin ich nicht so begeistert. Aber
der Peter (Wagner) hat mich dann überzeugt, dass es ja doch
eine wunderbare Volksmusik im Burgenland gibt."
Die ausgewählten Lieder werden oder wurden früher alle
im Burgenland gesungen. Ausdrucksstarke Sängerinnen und Sänger,
eindringliche, zu Herzen gehende Melodie, Lieder, die auch von Vertreibung
und Vernichtung erzählen. Peter Wagners melancholische Liebeserklärung
an das Burgenland ist fern von flacher Folklore und will auch nicht
oberflächlich Identität stiften.
O-Ton Peter Wagner: "In Wahrheit geht es doch immer darum:
Wie fühlt sich der einzelne, wie singt er das Lied seines Lebens.
Das hat oft mit Identität zu tun, aber oft auch nur mit einer
Hingabe. Das ist in jeder Volksgruppe etwas anders gefärbt
- und im großen Bogen dann doch wiederum sehr identisch."
"Der Fluss - Die Lieder der Lebenden, die Lieder der Toten"
wird bis 10. November im OHO gezeigt, danach in Großwarasdorf,
Eisenstadt und Wien. Zur gestrigen Premiere gab´s stehende
Ovationen vom Publikum.
Eva Hillinger, ORF-Burgenland





Interview mit Peter Wagner zu "Der Fluss" und "Kreuzigungen. Ein Triptychon - Roman in drei Richtungen" (Auszug)
Wie kam's zu dem "Fluss"-Projekt?
Ich wurde vor gut einem Jahr von der Kuratorin des heurigen kulturellen
Jahresschwerpunktes "Burgenland singt" angesprochen: Man
wollte eine "Oper", konnte mir aber nicht erklären,
was man darunter zu verstehen habe. Da ich ja bei der Recherche
zu meiner Romansatire "Die Burgenbürger" immer wieder
auf bemerkenswerte Aspekte der burgenländischen Volksgruppen
bzw. der Mehrheitsbevölkerung gestoßen bin, war es für
mich naheliegend, mir nun auch die Lieder der Sprachgemeinschaften
etwas genauer anzusehen. Da waren dann doch so viele spannende,
ja dramatische Entdeckungen gerade bei jenen Liedern, die mehr oder
weniger dem Vergessen anheimgefallen sind, dabei, dass ich mich
entschloss, diese mit eigenen und Texten anderer Autoren zu einem
Theater-Essay zu verweben.
Wichtig war mir, den gängigen Klischees, die die Volksgruppen
immer wieder auch von sich selbst entwerfen, entgegenzuarbeiten
und eben nicht eine Art gesungenen Heimatabend entstehen zu lassen.
Allerdings wollte ich für die Inszenierung sehr wohl, dass
die InterpretInnen einen direkten Bezug zu diesem Land, das ich
weniger als klassisches Grenz- denn als Schwellenland bezeichne,
haben. Nun war das bei der jüdischen Volksgruppe nicht möglich,
weil es im Burgenland seit 1938 keine Juden mehr gibt. Deren Lieder
hat dann, in einer Art kollektiver Verbeugung, das Gesamtensemble
übernommen. Auch im Falle der Roma taten wir uns schwer, weil
ja diese Volksgruppe wirklich sehr klein (obwohl extrem rührig)
ist und ich hier niemanden finden konnte, der meinen Ansprüchen
stimmlich und schauspielerisch gewachsen gewesen wäre. Hier
haben wir mit Sandra Selimovic eine wiener Romni mit serbischen
Wurzeln gefunden (die im übrigen vor kurzem einen Integrations-Preis
in Wien erhalten hat). Die anderen Volksgruppen sind aber mit Barabara
Horvath (ungarisch), Marco Blascetta (kroatisch), Eveline Rabold
und Philipp Eisenmann (deutsch und deutsch-mundart) sozusagen original
besetzt, was denn auch zu einer tatsächlichen Authentizität
der Liedinterpretation auf der Bühne geführt hat.
Für das Arrangement hatte ich von Anfang an den in Neusiedl
am See lebenden Komponisten Ferry Janoska im Visier. Er ist als
slowakischer Rom mit ungarischer Muttersprache, der nach abenteuerlicher
Flucht als 12jähriger in Österreich am Konservatorium
studiert hat und seitdem für die Wiener Philharmoniker genauso
arbeitet wie für die Sängerknaben und Rainhard Fendrich,
ein echter Kosmopolit der Musik. Ich war dann doch erstaunt, dass
er sich für die live gespielte Musik eines Streicherquintetts
bedient. Was er allerdings in Verbindung mit Keyboard und Samples
daraus macht, ist ein eigener musikalischer Kosmos, der dem Publikum
nach aller bisherigen Erfahrung ziemlich nahe geht.
Vollständiges
Interview hier.








DER
FLUSS - Die Lieder der Lebenden, die Lieder der Toten
2. SPIELSTAFFEL 2014

Ab Ende Oktober 2014 ist auch die Doppel-CD "Der Fluss - Die Lieder der Lebenden, die Lieder der Toten" erhältlich.
Hier bestellen.
SPIELTERMINE:
Donnerstag, 30. Oktober 2014
19.30 Uhr / KUZ Eisenstadt
Sonntag, 2. November 2014
17.00 Uhr / Güttenbach (konzertant)
Donnerstag, 6. November 2014
19.30 Uhr / Offenes Haus Oberwart
Freitag, 7. November 2014
19.30 Uhr / Offenes Haus Oberwart
Samstag, 8. November 2014
19.30 Uhr / Offenes Haus Oberwart
Sonntag, 9. November 2014
11.00 Uhr / Matinee / Offenes Haus Oberwart
Freitag, 14. November 2014
19.30 Uhr / KUGA Großwarasdorf
Donnerstag, 20. November 2014
19.30 Uhr / MuTh Wien (Theater der Wiener Sängerknaben)
Für Wissbegierige das Zusätzliche 1
Für Wissbegierige das Zusätzliche 2
Inszenierungen Bühne Peter Wagner
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