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Stefan Horvath – Zigeuner aus Oberwart
Das Märchen der Musik op. 18
Film von Peter Wagner
kamera: mario minichmayr, peter wagner, max leimstättner; ton:
max leimstättner; „ich möchte so gern ein engel sein“ -
text: stefan horvath, musik: peter wagner, gesang: eveline rabold,
violine: joshi shalay, e-gitarre: aaron tauss, akustische gitarre:
peter wagner, bass: georg müller, schlagzeug: pascal holper; „meditation über
engelein“ - violine: joshi shalay, aufgenommen im reblausstudio
eisenberg, tonmeister: otmar weber; grafik: eveline rabold; ton bearbeitung:
herbert kopitar; zeichnungen: kinder der volksschule jabing, kooperative
mittelschule, kauergasse, wien; hauptschule oberwart; zeitzeugen
jabing: alois wagner, bürgermeister alois loipersbeck; dialogpartnerin
im parlament: abgeordnete zum nationalrat mag. terezija stoisits;
foto attentat 1995: hans wetzelsdorfer
mit unterstützung von: nationalfonds der republik österreich
für opfer des nationalsozialismus, grüne bildungswerkstatt,
landeshauptmann hans niessl, bundesministerium für bildung,
wissenschaft und kunst, edition lex liszt 12
Peter Wagner´s EROS KADAVER FILM, Doku 92 Minuten


Roma im Jüdischen Museum in Wien
Der Filmemacher Peter Wagner präsentierte am Mittwoch seinen
jüngsten Film im Jüdischen Museum in Wien. Der Film hat
den Titel "Stefan Horvath, Zigeuner aus Oberwart". In der
Zweigstelle am Judenplatz wird noch bis 6. März das Schaffen
von Ceija Stojka gezeigt.
Wertvolle Erfahrungen des Miteinander
Der burgenländische Autor und Regisseur Peter Wagner bringt
in seinem Film dem Zuseher eine bemerkenswerte Persönlichkeit
näher, die trotz des Dramas, das nach wie vor auf den Roma lastet,
ihre Lebensfreude und ihren skeptischen Optimismus nicht verloren
hat: Stefan Horvath. "Wenn ich über Roma arbeite,
arbeite ich in der Regel mit ihnen. Da ist hauptsächlich diese
Erfahrung des Miteinanders der Gradmesser für den Erfolg der
eigenen Arbeit", erklärt Wagner im Gespräch mit Silvia
Farkas. Die schönen Erfahrungen, die er mit den Roma macht,
unterstützen Wagner bei seiner Tätigkeit, wie er betont.
Bahnbrechende Leistung von Stefan Horvath
Sein Film ist ein politischer Film, der in vielen Institutionen
wie eben auch im Jüdischen Museum Aufmerksamkeit findet. "Es
ist eine große Ehre, diesen Film hier vorstellen zu dürfen.
Es zeigt doch auch von der Tatsache, dass das Thema Roma nicht nur
in Österreich, auch international ganz erhebliches Gewicht besitzt
und diesem Gewicht auch Rechnung getragen werden muss", meint
er über die Aufführung in Wien. Für ihn sei es vor
allem auch wichtig, den Film den Betroffenen vorzustellen. "Roma
waren in dieser Weise, wie es im Film passiert - durch Stefan Horvath
- bislang nicht gewöhnt, in dieser offenen Weise über sich
selbst zu sprechen. In diesem Sinne könnte Stefan Horvath Bahnbrechendes
leisten und auch Beispielwirkung für die Jugend haben.
Stefan Horvath, Jahrgang 1949, lebt in der Roma-Siedlung in Oberwart.
1995 verlor er bei der Detonation der Oberwarter Rohrbombe unweit
der Siedlung einen Sohn. Danach litt er an Schlafstörungen,
bis er ein Mittel zur Überbrückung dieser Zeit fand: er
begann zu schreiben. So veröffentlichte er sein Buch "Ich
war nicht in Auschwitz". Darin erzählte er über den
systematischen Mord an den Roma durch die Nazis.
Kraft schöpfen durch Opfer
"Anfangs war es natürlich problematisch, nach jeder Veranstaltung
habe ich mich wieder leer gefühlt, aber wenn ich Kraft brauche,
dann gehe einfach auf den Friedhof, wo die Opfer begraben sind
und in diesen wenigen Minuten, die ich dort verbringe, schöpfe
ich immer wider so viel Kraft, dass ich dann in nächster Zeit
problemlos Veranstaltungen machen kann", beschreibt Stefan Horvath,
der bei der Präsentation anwesend war, seine Empfindungen.
Erzählen als Mission
Das Erzählen und Lesungen wurden mittlerweile zur Mission,
sagt Horvath. "Eine Mission, für die ich mich verantwortlich
fühle, weil ich glaube, dass man einem breiten Publikum
so etwas erzählen muss. Man darf nicht mehr schweigen." Er
spüre jedes Mal bei den Besuchern große Betroffenheit.
Stefan Horvath hat ein neues Werk verfasst, diesmal für die
Bühne: "Begegnung zwischen einem Engel und einem Zigeuner".
Die Premiere des Theaterstücks findet am 26. Jänner, um
19.30 Uhr im Rahmen der Gedenkfeiern im Offenen Haus in Oberwart
statt.
Die Gedenkfeiern zum 10. Jahrestag des Bombenattentates auf vier
Roma beginnen am kommenden Freitag mit einer Internet-Konferenz. Über
diesen Auftakt berichtet Radio Kaktus am Samstag, 22. Jänner
2005 um 20.30 Uhr in einer Spezial-Ausgabe.
RADIO KAKTUS, 14.1.2005, 20.00 Uhr, ORF Radio 147


Stefan Horvath, Jahrgang 1949, lebt in der Roma-Siedlung in Oberwart.
1995 verlor er bei der Detonation der Oberwarter Rohrbombe unweit
der Siedlung einen Sohn. Danach litt er an Schlafstörungen zu
jener Nachtzeit, als die Detonation passierte, bis er eines Tages
ein probates Mittel zur Überbrückung dieser Zeit fand:
er begann zu schreiben.
Was er zunächst aufzeichnete, waren in der Ich-Form gehaltene
Erzählungen seiner Elterngeneration, die den systematischen
Mord an den Roma thematisieren. Gerade das, sagt er, sei das Problem
der Roma: sie hätten sich niemals mit ihrer Deportation und
Vernichtung während der NS-Zeit auseinander gesetzt.
Stefan Horvath will mit seinen Erzählungen den Roma seiner
Heimat eine Erinnerung nachliefern, von der er glaubt, dass sie vielfach
befreiende, wenn auch teilweise schmerzhafte Wirkung haben könnte.
Er geht von der Überzeugung aus, dass nur der bewusste Umgang
mit dem eigenen Schicksal und der eigenen Geschichte die Mitglieder
seiner Volksgruppe zur aktiven Gestaltung der eigenen Gegenwart und
Zukunft veranlassen kann. Dabei will er schon bei den Kindern ansetzen.
Und er will auch nicht vergessen, auf seine so naive wie poetische
Art jenes niemals versiegende Lied zu singen, dessen Melancholie
und dunkler Glanz uns Schrecken und Hoffnung in gleicher Weise zuteil
werden lässt.
Die Reaktionen des Publikums bei den bisherigen öffentlichen
Lesungen Stefan Horvaths zeigen, wie nötig diese Art der Erinnerungshilfe
nach wie vor ist. Vielen ist die Tatsache bekannt, dass Roma genauso
wie Juden in den Konzentrationslagern gefoltert und ermordet wurden.
Wenige jedoch können sich ein plastisches Bild vom tatsächlichen
Ausmaß der psychischen Belastungen machen, die seitdem auf
der Volksgruppe der Roma liegt.
Der Film „Stefan Horvath, Zigeuner aus Oberwart“ besteht
einerseits aus einem ausführlichen Gespräch mit Stefan
Horvath, das im Sommer des Jahres 2003 aufgezeichnet wurde. Andererseits
sind markante Begegnungen und Erfahrungen Stefan Horvaths seit der
Veröffentlichung seines Buches „Ich war nicht in Auschwitz“ filmisch
dokumentiert. Sie bringen dem Zuseher eine bemerkenswerte Persönlichkeit
näher, die trotz des Dramas, das nach wie vor auf den Roma lastet,
ihre Lebensfreude und ihren skeptischen Optimismus nicht verloren
hat.
DIAGONALE 2005, Programmbuch


Filme Peter Wagner
- HugoHugo
oder Das Auge der Götter - Musikfilm 122 min (2001/02)
- Mahlers sämtliche Symphonien - Filmpoem (2002)
- mein engel
mein land – auf der straße der frauen - Roadmovie,
90 min (2000/04/06/08)
- Fragen an Sterbliche – Aus den Tagebüchern des Heryk
Rys Mossler - Kunstfilm, 10 min (2002)
- Adi gusch!
- Theaterverfilmung, 60 min (2002)
- Aufstehen – Denken – Tuan – über Horst
Horvath - Doku, 95 min (2003)
- Cameran – konzertvideo - 50 min (2003)
- Reine Gegenwart – Wiener Glasharmonika-Duo - Musikvideo,
25 min (2003)
- km 0/a - Kunstfilm, 18 min (2003)
- Der Kurs / A
Tanfolyam - Doku, 165 min (2003/04)
- Die
Eiserne Grenze op.11 - Spielfilm, Urfassung, 120 min (2003)
- km 0/b - Kunstfilm, 45 min (2004)
- Ich war sozusagen
ein Dieb - Doku, 105 min (2004)
- Die Roma-Schauer
- Doku, 75 min (2004)
- Requiem. Den Verschwiegenen - Hörfilm-Doku (2004)
- Stefan Horvath
– Zigeuner aus Oberwart - Doku (2004)
- Seelen
Suchen - Kunstfilm von Herbert Kopitar, 25 min, (Konzept und Idee,
2005)
- Untersweg - Doku, 17 min (2005)
- Charly&Pepi
Show – Roma-Sitcom - 64 min (2006)
- Dorf. Interrupted - Aufzeichnung der Inszenierung - 125 min
(2006)
- Die Eros Kadaver Show -
Das Konzertvideo, 125 min (2006)
- Briefe an einen toten Freund
- Jan Rys 1931 - 1986, Doku 50 min (2006) - inklusive des vollständigen
Textes der Briefe
- Drauf auf der Grenze und weg von ihr - Doku über den Interregionalen
Gewerkschaftsrat Burgenland/ Westungarn, 55 min (2007)
- Die
Eiserne Grenze op. 24 - Spielfilm, 90 min (2008)
- Entscheidungsspiel.
Ein Fußballdrama, op 27 - Filmpoem, 99 min (2008)
- Und man vergisst eigentlich
auf die Kinder in dem System - Das große Theater Schule
- Ein Film-Essay (2011)
- Hunde der Einsamkeit - Dein Schatten der Abfall - Die Eros Kadaver Show - FilmMusikPoem im Live-Format (2015)
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