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Die Charly&Pepi-Show
Das Märchen der Musik op. 19
Roma-Sitcom von Peter Wagner
Buch: Emmerich Gärtner-Horvath, Josef Horvath, Peter Wagner
Darsteller: Emmerich Gärtner-Horvath, Josef Horvath, Margarete
Horvath, Silvana Halper, Marcel Horvath, Ludwig Horvath, Paul Horvath,
Denise Horvath, Erika Horvath, Sabrina Horvath, Josef Nardai, Patrik
Horvath, Majda Horwath, Mario Horvath, Herbert Horvath, Christine
Sztubics, Josef Horwath, Gisela Horvath, Leo Bauer
Übersetzung:
Roma-Service
Kameras: Mario Minichmayr, Christian Hörlessberger; Ton: Klaus
Dietrich, Licht: Nino Schachenhofer, Regieassistenz: Mario Horvath
Peter Wagner´s EROS KADAVER FILM, 64 Minuten
Rechte: Offenes Haus Oberwart, Roma-Service, Peter Wagner´s
Eros Kadaver Film
Wie sehr Sprache mit Identität zu tun hat, zeigt der Film „Die
Charly&Pepi-Show“, der letztlich ein Sprachunterricht der
völlig anderen Art geworden ist. Und möglicherweise handelt
es sich dabei sogar um die weltweit 1. Roma-Sitcom. Wobei Sitcom
die nicht ganz richtige Kategorisierung ist, denn tatsächlich
liegt manches von dem, was die etwa 20 Roma aus dem Südburgenland
vor der Kamera ablieferten, im Bereich des Kabaretts und einer ironischen
Selbstbeschau. Wobei man letzteres durchaus als Zeichen eines wiedererwachenden
Selbstbewusstseins der Roma deuten darf und soll. Und für alle,
die noch nie in der Küche eines Romahaushaltes gesessen sind:
Roma lachen herzlich gerne und beherrschen auch das, was Gadsche
als Schmäh bezeichnen ...
Peter Wagner
Die Möglichkeit, sich selbst aufs Korn des Lachens zu nehmen,
ist wohl das stärkste Indiz dafür, dass die Dinge inzwischen
angefangen haben, sich zum Besseren zu wenden.
DER STANDARD


Reges Interesse am Burgenland-Romani
Zu einem Film
und einer Podiumsdiskussion zum aktuellen Stand und die Weiterentwicklung
des Burgenland-Romani war das Gasthaus Dobrits in Oberwart gestern
Abend mit mehr als 120 Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt.
Die Charlie & Pepi-Show
Die rund einstündige Video-Comedy von Regisseur Peter Wagner
mit Emmerich Gärtner-Horvath und Josef Horvath hatte den naheliegenden
Titel "Die Charlie & Pepi Show", denn Emmerich Gärtner-Horvath
trägt seit jeher den Spitznamen "Charlie", Josef Horvath
ist als der "Pepi" bekannt. Der Film in Romani mit
deutschen Untertiteln präsentierte auf witzige Weise die 10
wichtigsten Wörter der Roma - ergänzt durch 90 weitere
durchaus nicht alltägliche Begriffe - und zeigte so subtil auch
den Reichtum der Sprache. Die humoristischen Einlagen von Charlie
und Pepi wurden vom Publikum begeistert akklamiert, wobei rund die
Hälfte der Besucher Roma waren.
Roma - Wochen
Der Film wurde anlässlich der laufenden Roma - Wochen "Amen
dschijas - Wir leben" zum Gedenken an das Oberwarter Bombenattentat
vor 10 Jahren gemeinsam mit rund 2 Dutzend weiteren Roma aus dem
Südburgenland produziert. Emmerich Gärtner-Horvath, Josef
Horvath und Peter Wagner wollten einerseits einen medialen Sprachunterricht
gestalten, andererseits das Bewusstsein für die Erhaltung ihrer
Sprache heben und sie speziell auch für die jungen Roma der
Volksgruppe attraktiv machen. Emmerich Gärtner-Horvath und Josef
Horvath sind beide vom Verein Roma-Service, der im heurigen Schuljahr
den Sprachunterricht in vorerst drei burgenländischen Schulen
ins Leben gerufen hat.
Europäische Mittelschule Oberwart
In Zusammenarbeit mit der ORF-Online Direktion wurde die anschließende
Diskussion von Helmut Kletzander moderiert. Schwerpunkt waren dabei
die aktuellen Bemühungen um die Erhaltung des Burgenland-Romani,
aber auch die Probleme und Schwierigkeiten wurden rund eineinhalb
Stunden lang vor und mit einem interessierten Publikum debattiert.
Nikolaus Schermann, Direktor der Hauptschule Oberwart, kündigte
dabei den Plan der Umwandlung seiner Schule in eine so genannte Europäische
Mittelschule an, wo unter anderem der Roma-Unterricht zum Unterschied
der jetzigen Lösung gleichberechtigt in die Stundentafel eingebaut
werden soll. Wegen des Romani - Unterrichts am Nachmittag blieben
heuer nur vier Kinder von ursprünglich 14 Anmeldungen, beklagte
Nikolaus Schermann. Die Europäische Mittelschule soll nach dem
Muster der gleichnamigen Schule in der Wiener Neustiftgasse Englisch,
Kroatisch, Ungarisch und Romani anbieten.
Romani-Projekt der Universität Graz
Eine Frage - wie zum Teil auch bei anderen Minderheiten- und Volksgruppensprachen
- sind die unterschiedlichen Formen des Roman. Michael Wogg als Mitarbeiter
bei dem Romani-Projekt am Institut für Sprachwissenschaft der
Karl-Franzens-Universität Graz wies genauso wie Emmerich Gärtner-Horvath
die Anschauung zurück, dass das burgenländische Romani
nur eine lokale, geradezu minderwertige Variante dieser von
rund acht Millionen Menschen in Europa gesprochenen Sprache sei.
Allerdings ist es durch die jahrzehntelange Diskriminierung und Ausgrenzung
schwierig, den Roma selbst den Wert vor allem einer Alphabetisierung
in Burgenland-Romani bewusst zu machen. Später könne man
sich dann auch leicht eine der anderen Varianten aneignen, meinte
Emmerich Gärtner-Horvath. Er setzt hier auf den "Rom-Bus",
dieses fahrende Lernzentrum soll noch heuer die Schwellenangst überwinden
und einen neuen Aufschwung für die Bemühungen zum Erhalt
der Sprache bringen.
Romani am Gymnasium
Auch für das Zweisprachige Gymnasium in Oberwart kündigte
Direktor Martin Zsivkovits neben den bisherigen Unterrichtssprachen
Kroatisch und Ungarisch eine Erweiterung an. In der Oberstufe soll
im kommenden Schuljahr auch Romani das bisherige Angebot ergänzen,
hier gebe es genügend Interessenten, sagte der Schulleiter.
Mehrfach wurde in der Diskussion auf die Bedeutung des burgenländischen
Minderheiten-Schulgesetzes hingewiesen, das österreichweit als
vorbildlich gilt und nun noch verbessert werden soll. Mit sieben
Anmeldungen bei Volksschulen und fünf in Hauptschulen werden
nach diesem morgen zur Abstimmung im Landtag liegenden Entwurf im
gesamten Burgenland eine Abteilung oder Klasse eine der drei Volksgruppensprachen
- Kroatisch, Ungarisch oder Roman - gleichberechtigt erlernen können.
Nicht nur zu Gedenktagen
Neben diesen wesentlichen Erweiterungen im Schulbereich als "wichtigste
Plattform" und einer veränderten Einstellung der Roma zu
ihrer bisherigen "Familiensprache" sind aber auch andere
ergänzende Maßnahmen notwendig, war sich das Podium einig.
So wurde eine Erweiterung des muttersprachlichen Medienangebots und
eine höhere finanzielle Förderung der Volksgruppenprojekte
verlangt, damit solche herausragende Produktionen wie die "Charlie & Pepi
Show" nicht nur aus Anlass tragischer Gedenktage produziert
werden können.
Helmut Kletzander, VOLKSGRUPPEN.ORF.at

Filme Peter Wagner
- HugoHugo
oder Das Auge der Götter - Musikfilm 122 min (2001/02)
- Mahlers sämtliche Symphonien - Filmpoem (2002)
- mein engel
mein land – auf der straße der frauen - Roadmovie,
90 min (2000/04/06/08)
- Fragen an Sterbliche – Aus den Tagebüchern des Heryk
Rys Mossler - Kunstfilm, 10 min (2002)
- Adi gusch!
- Theaterverfilmung, 60 min (2002)
- Aufstehen – Denken – Tuan – über Horst
Horvath - Doku, 95 min (2003)
- Cameran – konzertvideo - 50 min (2003)
- Reine Gegenwart – Wiener Glasharmonika-Duo - Musikvideo,
25 min (2003)
- km 0/a - Kunstfilm, 18 min (2003)
- Der Kurs / A
Tanfolyam - Doku, 165 min (2003/04)
- Die
Eiserne Grenze op.11 - Spielfilm, Urfassung, 120 min (2003)
- km 0/b - Kunstfilm, 45 min (2004)
- Ich war sozusagen
ein Dieb - Doku, 105 min (2004)
- Die Roma-Schauer
- Doku, 75 min (2004)
- Requiem. Den Verschwiegenen - Hörfilm-Doku (2004)
- Stefan Horvath
– Zigeuner aus Oberwart - Doku (2004)
- Seelen
Suchen - Kunstfilm von Herbert Kopitar, 25 min, (Konzept und Idee,
2005)
- Untersweg - Doku, 17 min (2005)
- Charly&Pepi
Show – Roma-Sitcom - 64 min (2006)
- Dorf. Interrupted - Aufzeichnung der Inszenierung - 125 min
(2006)
- Die Eros Kadaver Show -
Das Konzertvideo, 125 min (2006)
- Briefe an einen toten Freund
- Jan Rys 1931 - 1986, Doku 50 min (2006) - inklusive des vollständigen
Textes der Briefe
- Drauf auf der Grenze und weg von ihr - Doku über den Interregionalen
Gewerkschaftsrat Burgenland/ Westungarn, 55 min (2007)
- Die
Eiserne Grenze op. 24 - Spielfilm, 90 min (2008)
- Entscheidungsspiel.
Ein Fußballdrama, op 27 - Filmpoem, 99 min (2008)
- Und man vergisst eigentlich
auf die Kinder in dem System - Das große Theater Schule
- Ein Film-Essay (2011)
- Hunde der Einsamkeit - Dein Schatten der Abfall - Die Eros Kadaver Show - FilmMusikPoem im Live-Format (2015)
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